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Otto Kemmer


Otto Kemmer, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 780.

Otto Kemmer

Maler, * 7. Februar 1852 Tauberbischofsheim, † 13. März 1931 Karlsruhe, ev., ∞ Anna Köhler, 3 Kinder.

Otto Kemmer absolvierte zunächst 1870/71 eine Ausbildung bei August von Kreling an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Anschließend studierte er ab 1872 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Sándor (Alexander) von Wagner und Wilhelm von Lindenschmit d. J. 1877 wechselte Kemmer an die Großherzogliche Kunstschule in Karlsruhe, wo er Meisterschüler von Ferdinand Keller wurde. 1888 erhielt Kemmer eine Lehrerstelle an der Karlsruher Malerinnenschule und übernahm dort 1893 den Vorstand der Schule (ab 1895 mit Max Roman). Zu seinen Schülerinnen in der Gips- und Naturklasse gehörte Dora Horn-Zippelius. 1902 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Von 1910 bis zur Auflösung der Schule 1923 amtierte Kemmer als alleiniger Direktor. Für seine Verdienste um die Malerinnenschule erhielt er das Ritterkreuz Erster Klasse.

Kemmers künstlerischer Schwerpunkt lag auf der figürlichen Monumentalmalerei. Er schuf zahlreiche Decken- und Wandgemälde, so beispielsweise im Karlsruher Schloss, im Prinz-Max-Palais, im Saal des Karlsruher Rathauses, in der Aula der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe, im Friedrichsbad Baden-Baden, in der Einsegnungshalle des Friedhofs Freiburg sowie in den katholischen Kirchen in Steinbach bei Bühl und in Mannheim-Waldhof. Wegen der allseits geschätzten Harmonie seiner dekorativen Darstellungen mit der sie umgebenden Architektur galt Kemmer als Meister auf diesem Gebiet. Darüber hinaus malte Kemmer Entwürfe für Glasmalereien, Porträts, figürliche Kompositionen und Exlibris. 1888 nahm er mit der Allegorie Handel und Industrie (Kohlezeichnung) an der Glaspalast-Ausstellung in München teil.

René Gilbert 2017

Quellen

GLA 235/40214; N Beringer 219.

Werk

Christus, Öl auf Leinwand; Bärtiger in Rüstung, Öl auf Leinwand auf Karton (beide Privatbesitz).

Literatur

Ulrich Thieme/Felix Becker (Begr.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart Bd. 20, Leipzig 1927, S. 136; Joseph August Beringer: Badische Malerei 1770-1920, Karlsruhe 1922, Nachdruck 1979, S. 256; Kunst in Karlsruhe 1900-1950, Ausstellung im Badischen Kunstverein 24. Mai - 19. Juli 1981, hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 1981, S. 155; Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler, Karlsruhe 1987, S. 190.