Friedrich Lang
Buchdruckereibesitzer, Stadtrat, * 21. Mai 1864 Karlsruhe, † 13. Mai 1948 Karlsruhe, ev., ∞ 1889 Marie Johanna Schenck, 2 Söhne.
Friedrich Lang, der Sohn eines Wagnermeisters, gründete 1889 die Friedrich Lang’sche Buchdruckerei in der Schützenstraße 63. 1923 wurde sein Sohn Herbert (1892 – 1948) Miteigentümer. Bei dem Luftangriff auf Karlsruhe am 4. Dezember 1944 wurde das Firmengebäude durch Brandbomben total zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Betrieb der Druckerei mit behördlicher Genehmigung in der Akademiestraße wieder beginnen, aber Vater und Sohn starben beide 1948. Ab der Ausgabe 1951 erscheint im Adressbuch der Stadt Karlsruhe kein Hinweis mehr auf die Friedrich Lang’sche Buchdruckerei. Der zweite Sohn, der Tenor und Musikpädagoge Dr. Fritz Lang (1890-1968) unterrichtete als Privatlehrer und Professor an der Badischen Hochschule für Musik (heute: Hochschule für Musik) Gesang.
Lang wurde 1922 und 1926 für die rechtsliberale Deutsche Volkspartei (DVP) zum Stadtverordneten gewählt und auch zeitweise in den Stadtverordnetenvorstand berufen. Am 30. Dezember 1929 erfolgte seine Wahl zum Stadtrat als Nachfolger für den verstorbenen Dr. Hugo Geißler. Bei der Kommunalwahl im November 1930 verlor die DVP so viele Wählerstimmen, dass Lang sein Mandat als Stadtrat verlor.
Neben seinen acht Jahren als Stadtverordneter und Stadtrat war Friedrich Lang auch in anderen Funktionen für die Allgemeinheit tätig: Jahrzehntelang war er Schriftführer und Mitglied der Bürgergesellschaft der Südstadt, seit 1928 Ehrenmitglied. Viele Jahre amtierte er als stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses des Verkehrsvereins Karlsruhe und wurde im Juni 1933 auch in dieser Organisation zum Ehrenmitglied ernannt. Der Militärverein Karlsruhe ehrte ihn 1934 für 50 Jahre Mitgliedschaft.
Alfred Becher 2020
Quellen
Karlsruher Zeitungen https://digital.blb-karlsruhe.de/topic/view/7756828 (Zugriff am 27. Dezember 2020): Badische Neueste Nachrichten (BBN), Nr. 59, 19. Mai 1948, StadtAK 8/Ze 15 https://digital.blb-karlsruhe.de/6351994 (Zugriff am 2. Februar 2021); Badische Presse, Nr. 538, 16. November 1928, Nr. 127, 16. März 1933; Der Volksfreund, Nr. 304, 31. Dezember 1929; Der Führer, Nr. 168, 20. Juni 1933; Sterbeurkunde 1134/1948; StadtAK 1/Wi-ko-Amt 3306.