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Gustav Hofmann


Gustav Hofmann, Archiv der Ortsverwaltung Grötzingen.

Gustav Hofmann

Maler, Gemeinderat, * 14. September 1889 Grötzingen/Stadt Karlsruhe, † 29. Januar 1970 Grötzingen/Stadt Karlsruhe, ev., ∞ 1920 Emma Luise Mina Wagner, 1 Sohn.

Gustav Hofmann war der Sohn einer Bauernfamilie und kam schon als Kind mit den Künstlern der Malerkolonie Grötzingen in Kontakt. Inspiriert durch deren Arbeiten entstand auch bei ihm früh der Wunsch Maler zu werden. Auf Drängen seines Vaters absolvierte Hofmann nach dem Besuch der Dorfschule jedoch zunächst eine Lehre zum Dekorationsmaler. Durch Förderung des Malers Ludwig Wilhelm Plock studierte Hofmann anschließend 1909-1913 an der Großherzoglich Badischen Akademie der Bildenden Künste, wo er Meisterschüler von Wilhelm Trübner war.

Im Rahmen der Kunstausstellung Baden-Baden 1910 erwarb das Kaiser-Friedrich-Museum (heute Nationalmuseum) in Posen Hofmanns Gemälde „Die Brücke“. Dieses Bild war eines seiner ersten Werke und zeigt ein Motiv seines Heimatdorfes. Es folgten die Teilnahmen an den Deutschen Kunstausstellungen 1912 und 1922 sowie an der Kunstausstellung im Münchener Glaspalast 1921. Am Ersten Weltkrieg nahm Hofmann als Unteroffizier und Wachtmeister teil. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1942/43 in der Landwache Grötzingen sowie ab Dezember 1943 bei der Gendarmerie, Objektschutzwache Grötzingen eingesetzt. Eine kurze Tätigkeit als NSDAP-Blockhelfer 1942/43 blieb für das Nichtparteimitglied Hofmann folgenlos.

Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Hofmann kommunalpolitisch und amtierte als Grötzinger Gemeinderat (bis 1953). Neben seinen zahlreichen Dorfszenen, in denen er die Winkel und Gassen Grötzingens im Bild festgehalten hat, umfasst Hofmanns Werk Stillleben, Landschaftsbilder aus Oberbayern sowie der Schwarzwald- und der Bodenseeregion, wohin er regelmäßig Studienreisen unternahm. Im Zuge der Eingemeindung Grötzingens nach Karlsruhe 1974 wurde die dortige Goethestraße in Gustav-Hofmann-Straße umbenannt.

René Gilbert 2016

Quelle

GLA 465 h/40745.

Werk

Die Brücke, 1909 (Nationalmuseum Posen); Selbstbildnis, 1920; Gasthaus Zur Kanne; Frühere Rathausbrücke; Feldstrauß; Blick von der Oberen Setz auf Grötzingen; Evangelische Kirche Grötzingen; Frühere Lammgasse; Krapphaus; Winterliches Motiv in Grötzingen.

Literatur

S. Hafner/Volker Hooß: in: Grötzinger Heimatbrief 1988, 28. Ausgabe, Sonderdruck S. 1-12, eingelegt nach S. 12; Hans Knab/Volker Hooß: Die Grötzinger Malerkolonie und ihre Nachfolger, hrsg. von der Ortsverwaltung Karlsruhe-Grötzingen, Karlsruhe 1991, S. 28 f.; Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 95 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).