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Ludwig Wilhelm Plock


Ludwig Wilhelm Plock

Maler, * 17. März 1878 Karlsruhe, † 24. November 1940 Karlsruhe, ev., ledig.

Nach dem Besuch des Karlsruher Realgymnasiums nahm der Sohn eines Oberrechnungsrats 1901 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe auf. Zu seinen Lehrern zählten Ludwig Schmid-Reutte, Hans Thoma, der auf Tiermalerei spezialisierte Viktor Weishaupt sowie der 1903 an die Lehranstalt berufene Wilhelm Trübner, dessen Meisterschüler Plock wurde. Weishaupt und Trübner prägten Plocks künstlerische Entwicklung entscheidend: Das Tier und die Landschaft standen künftig im Zentrum von Plocks Malerei, wobei er sich bei ihrer Wiedergabe an Trübners impressionistische Pleinairmalerei orientierte.

Spätestens 1908 eröffnete Plock eine private Kunstschule, in der er Schüler im Zeichnen, Malen und Modellieren in den Bildgattungen Porträt, Akt, Tier und Landschaft auf ein Studium an der Kunstakademie vorbereitete. Die Schule befand sich zunächst in der Helmholtzstraße 7, ab etwa 1910 in der Kaiserstraße 229 und ab 1914 in der Douglasstraße 18. Zu den Absolventen der Vorbereitungsklasse 1910/11 gehörte zum Beispiel Rudolf Schlichter.

Die Nachfrage war so groß, dass Plock stets einen oder zwei Assistenten beschäftigte. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Plock als Soldat diente, benannte er die Einrichtung in Karlsruher Kunstschule für freie Künste um. Von etwa 1920 bis zu seinem Tod 1940, der zur Einstellung des Schulbetriebs führte, war Oskar Hagemann, ein Vertreter der zweiten Generation der Grötzinger Malerkolonie, sein Assistent.

Plock war Mitglied des Vereins der bildenden Künstler, zuletzt Ehrenmitglied. Bei dessen festlichen Veranstaltungen packte er stets tatkräftig mit an und galt mit seiner geistvoll-witzigen und derben Art als eine der originellsten Künstlererscheinungen der Stadt Karlsruhe.

Katja Förster 2020

Literatur

Badische Presse vom 28. November 1940 (Nachruf), https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/pageview/2193519?query=Plock (Zugriff am 4. Februar 2022); Karlsruher Adressbücher 1909-1941, https://digital.blb-karlsruhe.de/Drucke/topic/view/485648 (Zugriff am 4. Februar 2022); Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hrsg.): Kunst in Karlsruhe. 1900-1950, Karlsruhe 1981; Bezirksverband Bildender Künstler Karlsruhe (Hrsg.): Um 1900. Das alte Karlsruher Künstlerhaus, Karlsruhe 1987.