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Wilhelm Frey


Wilhelm Frey, 1914, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/55a.

Wilhelm Frey

Rechtsanwalt, Stadtrat, * 24. April 1875 Bad Rheinfelden, † 13. September 1931 Karlsruhe, ev., ∞ 1901 Emilie Fladt, 1 Sohn.

Wilhelm Frey studierte 1893-1897 in Freiburg und München Jura und ließ sich 1901 in Karlsruhe als Rechtsanwalt nieder. Frey gehörte der Nationalliberalen Partei an, deren Mitglieder sich 1918 zunächst der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) anschlossen. Als sich der Liberalismus schon 1919 wieder spaltete, blieb er in der linksliberalen DDP, aus der 1930 die Deutsche Staatspartei hervorging. Für deren Landesorganisation amtierte er als stellvertretender Vorsitzender.

In Karlsruhe vertrat er seine jeweilige Partei über 27 Jahre in städtischen Kollegien: 1903-1914 als Stadtverordneter und ab 14. Juni 1914 bis zu seinem Tod als Stadtrat. Frey wirkte als Stadtrat in folgenden Ausschüssen: Ausschuss für Beschwerden gegen baupolizeiliche Verfügungen, Ausschuss für die Hochschule für Musik, Personalkommission, Rheinhafen- und Industriegeländekommission, Wein- und Kellereikommission, Verwaltungsrat für das Badische Landestheater, Vorsitzender für den örtlichen Schlichtungsausschuss, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sonntag-Stiftung und der Schremppschen Stiftung. Zudem gehörte er dem Kreisrat an.

Frey engagierte sich darüberhinaus als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Badischen Treuhand-Gesellschaft, über ein Jahrzehnt bis zu seinem Tod als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Badischen Lokaleisenbahnen und als langjähriger Vorsitzender des Grund- und Hausbesitzervereins. Als Frey an den Folgen einer zu spät erkannten Blinddarmentzündung im Alter von 56 Jahren am 13. September 1931 verstarb, war er dienstältester Stadtrat, der über die Parteigrenzen Ansehen genoss.

Aufgrund eines Abkommens, das vor den Kommunalwahlen von 1930 zwischen den bürgerlichen Parteien mit Ausnahme des Zentrums, getroffen worden war, wurde Glasermeister Ferdinand Lang (Deutschnationale Volkspartei) Nachfolger von Frey.

Alfred Becher 2019

Quellen

Karlsruher Tagblatt, Nr. 255 vom 14. September 1931, StadtAK 8/Ze 2 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411037 (Zugriff am 19. Januar 2021); Karlsruher Zeitung, Nr. 213 vom 14. September 1931, StadtAK 8/Ze 17 https://digital.blb-karlsruhe.de/6357904 (zugriff am 19. Januar 2021; Badische Presse, Nr. 426 vom 14. September 1931, Nr. 427/428 vom 15. September 1931, Nr. 429 vom 16. September 1931, StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2021); StadtAK 1/POA 3955.