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Hotel Novotel Karlsruhe City


Hotel Novotel Karlsruhe City

Mit der Eröffnung der neu erbauten Stadthalle 1985 begann die Diskussion um die Errichtung eines Kongresshotels, von dem sich die Karlsruher-Kongress- und Ausstellungs-GmbH (KKA) neue Impulse für das Messe- und Kongressgeschäft versprach. 1994 trat sie mit dem Kölner Unternehmer Herbert Ebertz von Ebertz & Partner als möglichem Investor in Kontakt, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender und Mehrheitsgesellschafter der Dorint AG war. Dem 1997 ausgelobten städtebaulichen Ideenwettbewerb Karlsruhe: Vom Schlossplatz zum Kongresszentrum "Via Triumphalis 2022" (Erster Preis: Tobias Wulf & Partner) folgte kurz darauf ein beschränkter Realisierungswettbewerb für den Bau des Kongresshotels am Festplatz, den das Hamburger Architekturbüro Schweger & Partner im Frühjahr 1998 gewann, das bereits von 1993-1997 den Hallenbau A der ehemaligen Industriewerke Karlsruhe-Augsburg (IWKA) für die künftige Nutzung durch das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) umgestaltet hatte.

Schwegers Entwurf eines sechsgeschossigen rechteckigen Baukörpers mit zwei Innenhöfen, der mit seinen Proportionen und der Natursteinfassade auf die im Westen direkt über einen gläsernen Übergang angeschlossene Stadthalle Bezug nahm, wurde äußert kontrovers diskutiert, zumal rund ein Drittel des Festplatzes durch das Hotel überbaut wurde. Die Standortfrage wurde zum Topthema des gerade stattfindenden Oberbürgermeisterwahlkampfs und das Gelände der Nancyhalle, des Autohauses Opel an der Ritterstraße sowie das Gebäude der Oberpostdirektion nochmals als Alternativen in Vorschlag gebracht.

Als im Sommer 1998 der Investor und die kooperierenden Hotelgruppen Dorint und Intercontinental bekannt gaben, dass die direkte Anbindung des Kongress-Hotels an die Stadthalle Bedingung für die Realisierung sei, war die Entscheidung für den Standort Festplatz gefallen. Der Baubeginn verzögerte sich allerdings noch bis zum Frühjahr 2000. Im Januar 2000 hatte die Bürgerinitiative Hände weg vom Festplatz rund 14.780 Unterschriften für die Durchsetzung eines Bürgerentscheids gesammelt, den auch die Karlsruher Liste (KAL), die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Grünen befürworteten. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte jedoch im Mai eine Änderung der Hauptsatzung, Voraussetzung für den Bürgerentscheid, ab und genehmigte den Bau des Vier-Sterne-Superior-Hotels mit 246 Betten, Schwimmbad, Sauna, Fitness- und eigenen Konferenz- und Tagungsräumen. Die bautechnische Gründung des Hotelgebäudes durch die vorhandene KKA-Tiefgarage hindurch führte aus statischen Gründen zur Abänderung der vorhergesehenen Baukonstruktion und dadurch auch zu einer modifizierten Fassadengestaltung.

Am 25. Mai 2002 wurde das 35 Millionen Euro teure Dorint Kongress-Hotel eröffnet. Um einen direkten Bezug zu Karlsruhe herzustellen, wurden die Tagungsräume Fächer, Pyramide, Mühlburger und Durlacher Tor und das Restaurant Majolika genannt. Außerdem hatte die Majolika-Manufaktur das Porzellan, die Tisch-Accessoirs und einen Brunnen gefertigt. 2002 erwarb das international tätige französische Hotelunternehmen Accor 30 % der Dorint AG, was zu wiederholten Namensänderungen des Kongress-Hotels führte. Seit 2009 firmiert es als Novotel Karlsruhe City.

Katja Förster 2015

Quelle

Stadtarchiv Karlsruhe 8/ZGS.