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Lange Straße


Lange Straße und Turm der Auferstehungskirche, 1976, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVe 671.
Lange Straße 94, Gasthaus "Zum Strauß", undatiert, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVe 352.

Lange Straße

Die Lange Straße im Karlsruher Stadtteil Rüppurr beginnt etwas nördlich der Haltestelle Tulpenstraße an der Rastatter Straße und verläuft etwa 1,5 Kilometer in Richtung Süden vorbei an der Löwenstraße, Lützowstraße, Allmendstraße, dem Brunnenstückweg und der Burbacher Straße. Sie endet nach einem Seitenarm als Sackgasse für Kraftfahrzeuge nahe der Autobahn A 5. Als Weg führt sie weiter Richtung Ettlingen unter der Autobahn hindurch. Zusammen mit der Rastatter Straße bildet sie die westliche Bebauungsgrenze Rüppurrs, die etwa dem Verlauf der Alb folgt.

Die Lange Straße erhielt ihren Namen nach der Eingemeindung 1907, vorher hieß sie Haupt- bzw. Ortsstraße. Bis um 1800 war sie nur zwischen Lützow- und Burbacher Straße bis auf wenige Ausnahmen mit einstöckigen, giebelständigen Bauernhäusern bebaut. Deren Fachwerk wurde im Laufe der Zeit zumeist verputzt, die Häuser umgebaut, erweitert oder verstärkt, seit den 1950er-Jahren zum Teil durch zweigeschossige Neubauten ersetzt. Bis in die 1950er-Jahre hatte die Straße Dorfcharakter mit nur geringem Autoverkehr, dessen starke Zunahme führte 1989 zur Verkehrsberuhigung (Tempo 30) und 1995 zur völligen Umgestaltung des Straßenraums.

In der Straße stehen eine Reihe ortsbildprägender Bauten. Am Beginn stand bis 1962 das 1793 erstmals erwähnte Gasthaus Goldene Krone, im Neubau heute Koffler’s Heuriger. Es folgt als Nummer 28 die 1908 geweihte Auferstehungskirche mit dem dahinter liegenden Friedhof Rüppurr und dem davor stehenden Denkmal für die Gefallenen des Krieges von 1870/71. Der Gasthof Zum Lamm, 1760 erstmals erwähnt, ist die Nummer 49, gegenüber (Nummer 58) steht das 1860 fertiggestellte Schulhaus, ein zweigeschossiger giebelständiger Massivbau mit getreppter Giebelverzierung, in dem heute die Freiwillige Feuerwehr Rüppurr ihren Sitz hat.

1748 errichtet wurde das Schulhaus (Nummer 69), ein zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach und Glockenturm, der ab 1860 bis zur Eingemeindung 1907 als Rathaus diente. Heute ist das Rathäusle Sitz der 1907 gegründeten Bürgergemeinschaft Rüppurr und der Arbeiterwohlfahrt. Erstmals erwähnt im Jahr 1730 wurde das Gasthaus zum Strauß (Nummer 94), das heute noch mit Biergarten an der Alb betrieben wird. Unter Denkmalschutz stehen zudem die Nummer 38, ein eingeschossiger, giebelständiger Tagelöhner- bzw. Kleinbauernhof in Fachwerkbauweise mit kleinem Anbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und mit späteren Erweiterungen.

Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen die Nummer 70, ein verputzter, und die Nummern 80, 80a, ein unverputzter Fachwerkbau. Die Nummer 169 ist ein Fertighaus von 1951, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Es liegt in einem zerstreut besiedelten Baugebiet, südlich der Burbacher Straße, für das der Bebauungsplan von 1957 keine weiteren Baugenehmigungen zuließ.

Manfred Koch 2019

Quellen

Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 136 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/index.php?suchstring=Lange+Stra%C3%9Fe&Suche+starten=Suche+starten (Zugriff am 12. November 2018).

Literatur

Günther Philipp (Hrsg.): Rüppurrer Straßen und Lebensräume, Karlsruhe 2006, S. 26-30 (= Rüppurrer Hefte Bd. 3).