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De:Lexikon:top-1452: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kapellenstraße liegt in der östlichen Innenstadt, am Rand der ehemaligen Tagelöhnersiedlung <lex id="top-0536">Dörfle</lex>. Sie führt vom <lex id="top-0567">Durlacher Tor</lex> in südwestlicher Richtung zum <lex id="top-1909">Mendelssohnplatz</lex> und passiert dabei die <lex id="top-2854">Waldhornstraße</lex>. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts entlang des <lex id="top-1670">Landgrabens</lex> angelegt und 1882 nach der Kapelle des ehemaligen zweiten Karlsruher <lex id="ins-1358">Friedhofs</lex> auf ihrer Südostseite benannt. Zuvor hieß sie Weinbrennerstraße. Lange Zeit befand sich an ihrem Südende der Bahnhof (Nr. 9) der schmalspurigen <lex id="ins-0276">Lokalbahn</lex>, die 1891-1932 durch die Kapellenstraße von Spöck nach Durmersheim fuhr. Die hier auffällige Verbreiterung der Straße ist aber vor allem dem Verlauf des Landgrabens darunter geschuldet.<br/>
Die Kapellenstraße liegt in der östlichen Innenstadt, am Rand der ehemaligen Tagelöhnersiedlung <lex id="top-0536">Dörfle</lex>. Sie führt vom <lex id="top-0567">Durlacher Tor</lex> in südwestlicher Richtung zum <lex id="top-1909">Mendelssohnplatz</lex> und passiert dabei die <lex id="top-2854">Waldhornstraße</lex>. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts entlang des <lex id="top-1670">Landgrabens</lex> angelegt und 1882 nach der Kapelle des ehemaligen zweiten Karlsruher <lex id="ins-1358">Friedhofs</lex> auf ihrer Südostseite benannt. Zuvor hieß sie Weinbrennerstraße. Lange Zeit befand sich an ihrem Südende der Bahnhof (Nr. 9) der schmalspurigen <lex id="ins-0276">Lokalbahn</lex>, die 1891-1932 durch die Kapellenstraße von Spöck nach Durmersheim fuhr. Die hier auffällige Verbreiterung der Straße ist aber vor allem dem Verlauf des Landgrabens darunter geschuldet.<br/>

Die Nordwestseite ist dicht bebaut, zum größten Teil mit vier- bis fünfgeschossigen Mietshäusern aus der Zeit um 1900. Dazwischen stehen einige wenige Gebäude aus der Zeit nach 1945 mit fünf Geschossen bei gleicher Traufhöhe. Im Gebäude Kapellenstraße 54 befindet sich heute das Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde, welche seit 1882 die <lex id="ins-1307">Friedhofskapelle</lex> nutzt (seit 2012 Simeon-Kirche genannt). Die Südostseite säumen der Seitenflügel eines Autohauses (Gottesauer Straße 6), die <lex id="ins-1464">Schillerschule</lex>, 1905 von <lex id="bio-0234">August Stürzenacker</lex> (1871-1943; Nr. 11), der Park des Alten Friedhofs mit der namengebenden Kapelle, 1842 von <lex id="bio-0201">Friedrich Eisenlohr</lex> (1805-1854) und der Gruftenhalle, 1843 von Karl Friedrich Kuentzle, 1801- um 1870), sowie das ehemalige Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 1938 erbaut als <lex id="ins-1216">Arbeitsamt</lex> im neoklassizistischen Stil von <lex id="bio-0186">Robert Amann</lex> (1881-1954; Nr. 17).<br/>
Die Nordwestseite ist dicht bebaut, zum größten Teil mit vier- bis fünfgeschossigen Mietshäusern aus der Zeit um 1900. Dazwischen stehen einige wenige Gebäude aus der Zeit nach 1945 mit fünf Geschossen bei gleicher Traufhöhe. Im Gebäude Kapellenstraße 54 befindet sich heute das Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde, welche seit 1882 die <lex id="ins-1307">Friedhofskapelle</lex> nutzt (seit 2012 Simeon-Kirche genannt). Die Südostseite säumen der Seitenflügel eines Autohauses (Gottesauer Straße 6), die <lex id="ins-1464">Schillerschule</lex>, 1905 von <lex id="bio-0234">August Stürzenacker</lex> (1871-1943; Nr. 11), der Park des Alten Friedhofs mit der namengebenden Kapelle, 1842 von <lex id="bio-0201">Friedrich Eisenlohr</lex> (1805-1854) und der Gruftenhalle, 1843 von <lex id="bio-1233">Karl Friedrich Kuentzle</lex>, 1801- um 1870), sowie das ehemalige Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 1938 erbaut als <lex id="ins-1216">Arbeitsamt</lex> im neoklassizistischen Stil von <lex id="bio-0186">Robert Amann</lex> (1881-1954; Nr. 17).<br/>

Die Straßenbahngleise in der Nachfolge der Lokalbahngleise (bzw. 1920-1933 als Dreischienengleis) werden planmäßig nicht befahren. Sie dienen aber regelmäßig als Umleitungsstrecke während des jährlichen Faschingsumzugs, sowie bei anderen Störungen oder Baustellen im Netz.
Die Straßenbahngleise in der Nachfolge der Lokalbahngleise (bzw. 1920-1933 als Dreischienengleis) werden planmäßig nicht befahren. Sie dienen aber regelmäßig als Umleitungsstrecke während des jährlichen Faschingsumzugs, sowie bei anderen Störungen oder Baustellen im Netz.

Version vom 31. August 2015, 12:43 Uhr

Überwölbung des Landgrabens im Verlauf der Kapellenstraße mit Blick Richtung Durlacher Tor, 1919, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 665.
Foto: Feitenhansl 2014.
Foto: Feitenhansl 2014.

Kapellenstraße

Die Kapellenstraße liegt in der östlichen Innenstadt, am Rand der ehemaligen Tagelöhnersiedlung Dörfle. Sie führt vom Durlacher Tor in südwestlicher Richtung zum Mendelssohnplatz und passiert dabei die Waldhornstraße. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts entlang des Landgrabens angelegt und 1882 nach der Kapelle des ehemaligen zweiten Karlsruher Friedhofs auf ihrer Südostseite benannt. Zuvor hieß sie Weinbrennerstraße. Lange Zeit befand sich an ihrem Südende der Bahnhof (Nr. 9) der schmalspurigen Lokalbahn, die 1891-1932 durch die Kapellenstraße von Spöck nach Durmersheim fuhr. Die hier auffällige Verbreiterung der Straße ist aber vor allem dem Verlauf des Landgrabens darunter geschuldet.

Die Nordwestseite ist dicht bebaut, zum größten Teil mit vier- bis fünfgeschossigen Mietshäusern aus der Zeit um 1900. Dazwischen stehen einige wenige Gebäude aus der Zeit nach 1945 mit fünf Geschossen bei gleicher Traufhöhe. Im Gebäude Kapellenstraße 54 befindet sich heute das Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde, welche seit 1882 die Friedhofskapelle nutzt (seit 2012 Simeon-Kirche genannt). Die Südostseite säumen der Seitenflügel eines Autohauses (Gottesauer Straße 6), die Schillerschule, 1905 von August Stürzenacker (1871-1943; Nr. 11), der Park des Alten Friedhofs mit der namengebenden Kapelle, 1842 von Friedrich Eisenlohr (1805-1854) und der Gruftenhalle, 1843 von Karl Friedrich Kuentzle, 1801- um 1870), sowie das ehemalige Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, 1938 erbaut als Arbeitsamt im neoklassizistischen Stil von Robert Amann (1881-1954; Nr. 17).

Die Straßenbahngleise in der Nachfolge der Lokalbahngleise (bzw. 1920-1933 als Dreischienengleis) werden planmäßig nicht befahren. Sie dienen aber regelmäßig als Umleitungsstrecke während des jährlichen Faschingsumzugs, sowie bei anderen Störungen oder Baustellen im Netz.

Roland Feitenhansl 2013

Literatur

Literatur: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Erich Lacker: Zielort Karlsruhe. Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, Karlsruhe 2005, 2. Auflage (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 18); Edmund Sander: Karlsruhe. Einst und Jetzt in Wort und Bild, Karlsruhe 1911, S. 131.