(Die Seite wurde neu angelegt: „Datei:ereig-0214.jpg|200px|thumb|left|Die Entwicklung der Stadtgemarkung Karlsruhe von der Stadtgründung bis heute, Manfred Koch: Karlsruher Chronik, Karlsr…“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:ereig- |
[[Datei:ereig-0214_1.jpg|200px|thumb|left|Die Entwicklung der Stadtgemarkung Karlsruhe von der Stadtgründung bis heute, Bild aus: Manfred Koch: Karlsruher Chronik, Karlsruhe 1992, S. 253.]] |
||
[[Datei:ereig-0214_2.jpg|200px|thumb|left|Wechsel des Ortsschilds bei der Eingemeindung von Grötzingen zum 1. Januar 1974, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A27/27/5/28.]] |
|||
=Eingemeindungen= |
=Eingemeindungen= |
||
Zeile 5: | Zeile 6: | ||
Karlsruhe hatte von seiner <lex id="ereig-0230">Gründung</lex> an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Gemarkungserweiterungen vor allem auf Kosten des herrschaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde <lex id="top-3073">Beiertheim</lex>, sieht man einmal von <lex id="top-0536">Klein-Karlsruhe (Dörfle)</lex> ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die expandierende Stadt wuchs seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte. |
Karlsruhe hatte von seiner <lex id="ereig-0230">Gründung</lex> an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Gemarkungserweiterungen vor allem auf Kosten des herrschaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde <lex id="top-3073">Beiertheim</lex>, sieht man einmal von <lex id="top-0536">Klein-Karlsruhe (Dörfle)</lex> ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die expandierende Stadt wuchs seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte. |
||
Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies <lex id="top-1955">Mühlburg</lex> (1886), Beiertheim, <lex id="top-2321">Rintheim</lex>, <lex id="top-2374">Rüppurr</lex> (alle 1907), <lex id="top-1022">Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id="top-0506">Daxlanden</lex> (1910). Die Eingemeindungen der <lex id="ereig-0212">Weimarer Republik</lex> und des <lex id="ereig-0016">Dritten Reiches</lex> waren <lex id="top-3074">Bulach</lex> (1929), <lex id="top-1577">Knielingen</lex> (1935) sowie <lex id="top-0558">Durlach</lex> und <lex id="top-1064">Hagsfeld</lex> (beide 1938). Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbestrebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform <lex id="top-1265">Hohenwettersbach</lex> und <lex id="top-2680">Stupferich</lex> (beide 1972), <lex id=" |
Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies <lex id="top-1955">Mühlburg</lex> (1886), Beiertheim, <lex id="top-2321">Rintheim</lex>, <lex id="top-2374">Rüppurr</lex> (alle 1907), <lex id="top-1022">Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id="top-0506">Daxlanden</lex> (1910). Die Eingemeindungen der <lex id="ereig-0212">Weimarer Republik</lex> und des <lex id="ereig-0016">Dritten Reiches</lex> waren <lex id="top-3074">Bulach</lex> (1929), <lex id="top-1577">Knielingen</lex> (1935) sowie <lex id="top-0558">Durlach</lex> und <lex id="top-1064">Hagsfeld</lex> (beide 1938). Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbestrebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform <lex id="top-1265">Hohenwettersbach</lex> und <lex id="top-2680">Stupferich</lex> (beide 1972), <lex id="top-3005">Wolfartsweier</lex> (1973), <lex id="top-1002">Grötzingen</lex> (1974), <lex id="top-1019">Grünwettersbach</lex>, <lex id="top-2016">Neureut</lex> und <lex id="top-2124">Palmbach</lex> (alle 1975). |
||
Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter <lex id=" |
Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter <lex id="bio-0064">Robert Wagner</lex> angeordneten Zwangseingemeindungen. Hartnäckigen Widerstand bis zu einer Klage beim Staatsgerichtshof gab es auch in Neureut. 2015 hat Karlsruhe eine Gesamtfläche von 17.343 ha. |
||
<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2015''</div> |
<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2015''</div> |
Version vom 23. November 2015, 22:14 Uhr
Eingemeindungen
Karlsruhe hatte von seiner Gründung an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Gemarkungserweiterungen vor allem auf Kosten des herrschaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde Beiertheim, sieht man einmal von Klein-Karlsruhe (Dörfle) ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die expandierende Stadt wuchs seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte.
Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies Mühlburg (1886), Beiertheim, Rintheim, Rüppurr (alle 1907), Grünwinkel (1909) und Daxlanden (1910). Die Eingemeindungen der Weimarer Republik und des Dritten Reiches waren Bulach (1929), Knielingen (1935) sowie Durlach und Hagsfeld (beide 1938). Nach dem Zweiten Weltkrieg waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbestrebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform Hohenwettersbach und Stupferich (beide 1972), Wolfartsweier (1973), Grötzingen (1974), Grünwettersbach, Neureut und Palmbach (alle 1975).
Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter Robert Wagner angeordneten Zwangseingemeindungen. Hartnäckigen Widerstand bis zu einer Klage beim Staatsgerichtshof gab es auch in Neureut. 2015 hat Karlsruhe eine Gesamtfläche von 17.343 ha.
Literatur
Manfred Koch: Karlsruher Chronik. Stadtgeschichte in Daten, Bildern, Analysen, Karlsruhe 1992, S. 252-255 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 14); Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998.