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Beiertheimer Allee


Bahnübergang Gartenstraße/ Beiertheimer Allee, Blick von Osten, 1907, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIIIb 14.
Landratsamt, Foto: Roland Feitenhansl 2015.
Polizeipräsidium (rechts), Foto: Roland Feitenhansl 2015.
Beiertheimer Allee 26, am Straßenrand das Carl-Benz-Denkmal, Foto: Roland Feitenhansl 2015.

Beiertheimer Allee

Diese Allee verbindet die südwestliche Innenstadt mit Beiertheim-Bulach. Sie beginnt am Ettlinger-Tor-Platz und verläuft zunächst nach Südwesten. Mit einem leichten Knick wird die Hermann-Billing-Straße gekreuzt, bevor von rechts die Ritterstraße und die Mathystraße aufgenommen werden. Ab hier wendet sie sich in einem leichten Bogen nach Süden, wo sie dann die Bahnhofstraße kreuzt. Es folgen abermals von rechts die Vorholzstraße, die Südendstraße, die Kantstraße und die Albtalstraße. Südlich der Ebertstraße führt sie in einem leichten Gegenschwung wieder nach Südwesten, wo sie nach der Begegnung mit der Hohenzollernstraße und der Marie-Alexandra-Straße in der Breiten Straße ihre Fortsetzung findet.

Der anfangs noch namenlose Weg nach Beiertheim (im 18. Jahrhundert noch völlig auf Beiertheimer Gemarkung gelegen) bekam um 1858 den Namen Beiertheimer Straße und um 1871 den heutigen Namen. Den Weg bzw. die Allee begleitete von 1840 bis 1913 an seiner Ostseite die Trasse der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahn von Karlsruhe nach Ettlingen. Der leicht geschwungene Verlauf beider Verkehrswege folgt der so genannten Kinzig-Murg-Rinne, einer feuchten, eiszeitlichen Randsenke am Ostrand der Oberrheinebene.

Die Bebauung bzw. Erschließung ist durch eine Kombination aus Wohn- und Verwaltungsbauten sowie einen hohen Anteil an öffentlicher Grünanlage gekennzeichnet. Kriegszerstörungen gab es nur im innenstadtnahen nördlichen Bereich (Ecke Kriegsstraße und Ecke Bahnhofstraße). An der Stelle der kriegszerstörten Villa Klose im spitzen Winkel zur Kriegsstraße steht heute das Hochhaus des Landratsamtes, welches 1965 von T. Keller und Möckel & Schmidt für das Badenwerk errichtet wurde (Nr. 2). Gegenüber erstreckt sich bis zur Hermann-Billing-Straße ein Flügel eines keilförmigen, viergeschossigen Wohnblocks, 1929 erbaut von Hermann Billing (Nr. 1, 3, 5, 7, 9).

Es folgt auf der Westseite ein ebenfalls viergeschossiger Wohnblock (Nr. 4-14a, gerade). Südlich der Mathystraße stehen die letzten Wohnhäuser auf der Ostseite der Allee (Nr. 11-25, ungerade). Auf der Westseite steht im Keil zur Mathystraße das ehemalige Verwaltungsgebäude des Katholischen Oberstiftungsrats, heute Polizeipräsidium, 1902 erbaut von Johannes Schroth im neuromanischen Stil (Nr. 16). Es folgen die Wohnanlage um den Alten Brauhof, an der Stelle der früheren Brauerei Schrempp (Nr. 18a-c), sowie die ersten Villen, die den Charakter der Allee als "bessere" Wohngegend fortan prägen. Hervorzuheben wären hier zum Beispiel ein 1889 erbautes historisierendes Wohnhaus mit Stufengiebel von Friedrich Nessler (Nr. 26) und das Eckgebäude zur Südendstraße mit Neurenaissancegiebeln zu beiden Seiten, 1895 von Friedrich Benzinger erbaut (Nr. 36).

Ihnen gegenüber stehen auf der Ostseite in der Grünanlage drei Denkmäler: das Carl-Benz-Denkmal (heutige Büste 1956 von Carl Egler), das Carl-von-Drais-Denkmal (1893 von Theodor Haf) und das Franz-Grashof-Denkmal (heutige Büste 1960 von Carl Egler). Die Einmündung der Kantstraße markiert eine stattliche, 300 Jahre alte Stiel-Eiche. Es folgen auf der Westseite bis zur Ebertstraße (hier das Georg-Ludwig-Winter-Denkmal, 1855 von Franz Xaver Reich) und weiter bis zum Ende an der Marie-Alexandra-Straße weitere, nach dem Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg entstandene Wohnhäuser. Ihnen gegenüber befindet sich der Albtalbahnhof der Albtalbahn mit Buswendeschleife und ein etwas verloren wirkendes Wegkreuz von 1811 an der Unterführung der Ebertstraße.

Roland Feitenhansl 2015

Literatur

Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 588 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), Teil 1 (PDF) und Teil 2 (PDF) zum Download (Zugriff am 7. September 2022); Klaus Lindemann: 75 Jahre Hauptbahnhof Karlsruhe, Karlsruhe 1988; Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).